Sonntag, 21. März 2010
Donnerstag, 11. März 2010
Indian Days
" Raimund Kronreif" meldete sich die Stimme am Telefon. Ich befand mich in einen Internetcafe in Berlin-Kreuzberg, welches das Multikulturelle flair dieses Stadtteiles wiederspiegelt, vor allem die Integrationsprobleme. Die Stimme am anderen Ende der Leitung hörte mir zu. "Ich bekam ihre Nummer von einen Bekannten aus Österreich, er meinte ich solle es bei ihnen mal probieren zwecks Indian Teile. Da sie öfter mal etwas aus Tschechien beziehen. Benötigen tue ich Gabel, Tank, Kleinteile für eine 101 Scout. Außer Antriebseinheit und Rahmen besitze ich nichts für dieses Modell." Mit einen leichten Osteuropäischen Akzent antwortete er: "Ich könne da einiges besorgen, Rahmen 1300.- Gabe 800-950.- Tank ca. 430.- Mit den 600.- Euro die ich für meinen Rahmen gezaht habe könne er nicht mithalten. Den Rahmen kaufte ich Privat, eine Gabel sowie den Tank konnte ich aber nicht auftreiben, es war eh schon schwierig überhaupt etwas gebrauchtes für eine 28er Indian aufzutreiben. Vor wenigen Tagen teefonierte ich mit einer Indian Chorifäe, er bot mir an eine Gabel für 700.- aus Polen zu besorgen. Meine Nummer hatte dieser von einen Bekannten, von diesem erfuhr er auch was ich suchte. Dem Raimund erzähte ich nichts von diesem telefonat.
"Komm vorbei, schau dir meine Sachen an die ich mache, entweder wirst du sie mögen oder hassen" Er klang arrogant, selbstsicher, überheblich. Ich konnte nicht abstreiten das er mir symphatisch war, keine Ahnung warum. Motorräder sind mein Leben. Wenn ich mit diesen Halbgöttern rede die man aus Magazinen, Berichten und Fernsehen kennt klingt meine Stimme immer eingeschüchtert, zurückhaltend, bei ihm war dies anders.
Es ist Januar 2008, ich bin 28 Jahre alt, lebe in Berlin Kreuzberg in einer heruntergekommenen WG der Oranienstraße. Nicht für jeden Monat reicht das Geld für Strom und Gas. Aussagen wie kaufe dir gleich eine gemachte Indian für weit über 10000.-Euro sind für mich ilusorisch. Was das woh für Menschen sind die eine Indian fahren? Kommen sie klar mit einen der im Winter Simson oder Sr500 fährt? Ich fragte mich was mich woh beim Raimund erwarten wird. Bisher fuhr ich meißt umgebaute Fahrzeuge, die Indian Szene ist nicht unbedingt bekannt für offene Gestaltungsformen, 9 von 10 sind Original oder sehen zumindest Original aus. Am nächsten Tag rief ich Raimund an. "Wie sieht es bei dir aus, soll ich heute kommen", "Klar, komm rum, ich bin da." Irgendwie hatte dieser Tag etwas magisches, so als ob etwas besonderes in der Luft lag. Januar, in Berlin wehte ein eisiger Wind, ich zog mich an und schwang mich auf die Simson.
Wie ich zu Indian kam.
1993, ich war 13 Jahre alt, schenkte mir mein Vater zu meinem Geburtstag eine Fahrt mit ihm zu den Berliner Motorradtagen. Neugierig sah ich mir alle Hallen an. Yamaha, Honda, Suzuki, etc.. In einer Halle waren die Oldtimer untergebracht, von denen mir eines besonders auffiel. Es war eine Mabeco, ein Nachbau einer Indian 101 Scout, lange sah ich sie mir an und fragte mich ob soetwas überhaupt fahren kann. Sie sah so anders aus als zb. die Yamaha TDR 125, es lag
soetwas erhabenes in ihr. Von der Marke Mabeco wusste ich nichts, von der Existenz einer Motorradmarke namens Indian und das die 101 Scout der Ursprung
war erfuhr ich erst Jahre später.
Wie viele andere, startete auch ich erst mit Japanischen Motorrädern, irgendwann kamen dann die Harleys, 3 Stück waren es bevor die erste Indian 2006 bei mir einzog. Zu dieser Zeit fuhr ich ein tradtitionellen 70er Jahre Starrahmen Chopper, viel Chrom, lange Gabel, Metalflake, Motorgravur, Paralleltwin, bildhübsch aber für meine damalige Ahnung in Technik und Fahrpraxis zu hoch. Ich dachte zwar ich wisse viel, und könne gut fahren da ich seit meinem 13. Lebensjahr fuhr und schraubte, doch der Chopper lehrte mich eines besseren. Nach 5 Jahren, eisernen zusammen beißens, mit schieben, umkippen, nicht anbekommen und verzweifeln gab ich es auf und schaute mich nach etwas anderen um.
2001 war einmal eine zum Chopper umgebaute Indian annoncciert. 18500.-DM sollte diese kosten, unerreichbar für mich. Es war eine 500ccm 741 Scout.
2006 annoncierte ich mein Chopper in der geichen Zeitung für 6000.- Euro, es gab ein Paar anrufe, aber immer das gleiche, "eigentlich suche ich eine Harley, aber das Budget lässt nur......." Nichts was dem Chopper gerecht gekommen wäre.
Ein Monat später wurde mit dem gleichen Bild wie 2001 der Indian Chopper wieder annonciert, die Telefonnummer war ebenfalls die gleiche geblieben. Es wurden 5500.- euro aufgerufen. Ohne Tüv, nicht fahrbereit, lange Standzeit. Ich rief an, eine Frau meldete sich, ich fragte ob sie an ein Tausch interessiert sei.
Ihr Mann habe dies zu entscheiden, der sei aber nicht da. Mein Chopper beeindruckte durch Aussehen nicht durch Markennamen. So gab ich mir ihre Adresse und bot an Bilder zu senden, falls es ihnen zusagen solle könnten sie sich ja bei mir melden.
2 Tage später rief ihr Mann an, er war hellauf begeistert. Wenn ich diesen Chopper zu ihm bringen könnte, dann kann ich die Indian gleich mitnehmen.
Ich rief meinen Kumpe Michel an und erzählte ihn davon. Es war Donnerstag, am Sonntag fuhr er in den Uraub. "Ok dann machen wir es am Samstag" Schön wenn man Freunde hat auf die man sich verlassen kann. Wir fuhren mit seinen Mercedes Transporter in den Süden der Republik. Es war ein kleines Dorf. Wir hielten an der besagten Hausnummer, außer ein großes braunes Tor war nichts zu sehen. Der Michel machte sich daran meinen Chopper abzugurten, ich klingelte an der Tür. Es war ein herrlicher Sommertag im Juni, zwischen den Toren lag ein Spalt, ich konnte die Indian durch diesen erkennen, mein Pulsschag beschleunigte sich. Seine Frau öffnete das Tor, sie schien erstaunt über mein aussehen, anscheinend hatte sie jemand älteres erwartet. Auch ich tue mir eher schwer mit meinen Alter. Wenn ich ein Fahrzeug verkaufe, zweifen die Käufer ob ein unter 30 jähriger überhaupt in der Lage sei ein Fahrzeug, laut eigener Aussage überholt, in einen technisch vertrauenswürdigen Zustand zu versetzen. Nur durch dem Preis scheint dieses Manko sich zu minimieren.
Ich lief dreimal um die Indian, tat so als ob ich sie begutachte, für mich war klar, ich möchte dieses Motorrad egal in welchem Zustand, mit Verstand war da nicht mehr viel. Man sah das sich jemand richtig viel Mühe mit ihr gab, was allerdings Jahre her sein musste, das ganze Motorrad war reichlich mit Patina übersät. Der jetztige Besitzer hatte keine Ahnung, er konnte mir weder sagen in wecher Stellung der Benzinhahn auf sei noch in welcher die Zündung an ist.
Der Tacho stand bei Kiometer 160, ich zweifete ob der momentane Besitzer diese überhaupt gefahren war in den 6 Jahren indem er diese Indian besaß.
Ich zeigte ihm meinen Chopper, wunderschön, wie ein Kunstwerk aus einer anderen Zeit glänzte er von hinten im Sonnenlicht. Sofort war auch er von ihr gefangen. Nur die Frau schien die Sache nüchtern zu überblicken. Dieses Motorrad war ein Paar Nummern zu hoch für ihm. Ich erklärte ihm die Eigenheiten des Choppers. Er kickte, der Motor sprang an und er ließ ihn aufheulen, Schmerz in der Magengegend, ok da musst du durch, sagte ich zu mir im stillen. Mit ständigen Gas aufreißen fuhr er um den Block, lebendig kam er wieder, ein kurzes Ok besiegelte den Deal seinerseits. Freunde seines Clubs kamen und nahmen ihm beiseite. "Traust du dir dieses Fahrzeug zu? " Vernahm ich um kurz darauf von ihm ein "Ja, Ja" zu hören. Sie gaben auf. Seiner Frau waren die Zweifel deutlich anzumerken. Ich setzte ein Kaufvertrag auf. Die Frau bestand darauf diesen selber zu schreiben.
Die Indian war darin ohne Gewährleistung vermerkt, bei dem Chopper fehte dieser Pasus. Ich bestand darauf fairerweise dies auch bei ihr zuzuschreiben, wiederwillig kam sie meiner Bitte nach. Ich lud die Indian auf. Ich beruhigte die Frau, "alles ist gut, das wird schon". Und wir fuhren. Ganz woh war mir bei der ganzen Sache nicht. Der Chopper, eine zeitlang war er ein ganz bedeutender Teil meines Lebens, nun schien dieses vorbei zu sein. Ich wusste das sie bei ihm nicht in richtige Hände sei. Ich möchte nicht die Verantwortung für andere Übernehmen, jeder von uns ist alt genug selbst Entscheidungen zu treffen und diese dann auch zu halten. Ich wusste auf was ich mich da einlasse, bei ihm bin ich mir da nicht sicher. Wir passierten das Ortsschild auf dem Weg zur Autobahn, mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich drehte mich vom Beifahrersitz um und hätte weinen können, da stand sie, meine Indian. Das Sonnenlicht strahlte auf dem roten Tank, ein riesiger Häuptlingkopf zierte dessen, Traumhaft, einfach bildschön, unvergesslich dieser Augenblick.
Es war bereits sieben Uhr, der Raimund erwartete mich, eine Stunde suche ich die genannte Straße, meine Finger sind taub, kuppeln, bremsen, nur schwerwillig folgen sie meinen Befehlen. Etwas abseits schließe ich die Simson ab. Von Außen deutet nichts darauf hin das hier Indians restauriert werden sollen, es stehen nur Autos rum, langweilige Alltagsgefährte. Ich trete in das Gebäude, am Tresen ist niemand, von hinten sind Stimmen zu hören, ich folge diesen und stehe in einer Werkstatt für Autos. "Hallo ich suche den Raimund" frage ich den ersten den ich begegne. Er steht auf. "Folge mir" und ruft ins leere Raimund sein Namen, "Besuch für dich". Auf einen Höhergelegenen Podest erscheint jemand mit Holzfällerhemd, Wollmütze, schlank, groß, "Komm rauf!" Durch einen schmalen Gang zwänge ich mich hoch zu ihm. Er steht am Treppenaufgang, lächelt, ist überrascht. "Früher habe ich das auch gemacht" Eine weitere Person die oben war verschwindet in einem Nebenraum. "Ok, du willst eine 600er Scout aufbauen, warum so ein Fahhrad?" Ich antworte: "Zwei Gründe, erstens habe ich es den Verkäufer meines Motors versprochen und ich halte immer mein Wort, zweitens ist für mich die 101 Scout eines der schönsten Motorräder." Er respektiert meine feste Absicht, bleibt aber bei seinen Standpunkt das dies vie Zeit und Geld für eine wertarme Sache sei. Chiefs seien die einigsten Indians die ein kompletten Neuaufbau wenigstens annähernd rechtfertigten.
Per Zufall kam ich an meinen Scout Motor. Es war Sommer und ich fuhr mit meiner 71er Harley durch die Würzburger Innestadt, nur so zum spaß. An einer Ampel traf ich einen Typen auf einer 30er Jahre 4-Takt Jawa im restaurierten Originalzustand. Wir grüßten uns respekthalber, die Ampel schaltete auf grün und wir fuhren los. Die Sportster ist sehr schnell, er blieb zurück, ich bremste ab und fuhr im langsamen tempo bis er mich einholte. Ich winkte ihn rechts ran, was ich sonst nicht mache, was soll man sich auch erzählen ausser "schönes Mopped, mmhh, deines auch, mmhh!" Er hielt, wir kamen ins Gespräch. Er hatte mehrere Oldtimer vom Schlage der Jawa. Ich erzählte ihm von der Indian. "Indian, ja, kenne ich, da habe ich auch noch ein Motor samt Getriebe und Primär zuhause." Seine ruhige unaufgeregte Art gefiel mir, das er Proffessor der Philosophie war fiel nicht schwer zu glauben. Vor zehn Jahren kaufte er diesen in Thüringen. Bis zur Wende lief dieser in eine Traktor, Mangelwirtschaft und harter Arbeitsalltag auf dem Feld ließ nichts gutes erahnen. Trotzdem fragte ich ihn ob er diesen verkaufe. Er meinte das wir darüber reden können. Er gab mir seine Nummer und fuhr weiter. Zwei Wochen später war ich bei ihm zuhause und sah mir den Motor an. Er stand in einer Ecke, staubübersät neben einem bis ins kleinste Detail perfekt restaurierten Zündapp Mofa. Man merkte das er und seine Frau in den 70er Hippies waren, die Art ist ihnen geblieben. Drehen ließ sich der Motor. Es waren zahreiche Veränderungen an ihn vorgenommen worden, der Zündmagnet stammte von einer Wehrmachts BMW, der Vergaser von einer Ostdeutschen EMW, ins Motorgehäuse wurden öcher gebohrt sodass er im Traktor montiert werden konnte und die Kupplung wurde gewaltätig auf Handmechanismus umgebaut, eine Rückrüstung war somit nur mit Austauschteilen möglich. All das konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht erahnen. Für mich war das ersteinmal ein schöner alter Motor der funkt und dreht.
Es waren die letzten Monate in Würzburg und ich genoß diese mit meinen Kumpel Aex in vollen Zügen, der Motor viel in vergessenheit da ich mich mit dieser Aufgabe überfordert sah. 2 Monate vergingen as ich zufällig auf der Suche nach Ersatzteilen für meine 741 Scout einen Rahmen für genau den Motor des Professors fand, er war günstig, neuwertig und ich hatte die Kohle dafür. Spontan kaufte ich ihn, das Angebot ist so schon selten genung, der Preis ließ auch kein langes überlegen zu. Nachdem der Rahmen bezahlt war, ließ ich ihn mir zusenden und rief den Professor an und fragte ob der Motor noch zu haben sei. "Ja er ist noch da." Er sagte es so als ob der Motor nur für mich zu verkaufen ist. Er vertraute mir anscheinend das ich den Motor zurück auf die Straße holen kann, er selber hatte es nicht geschafft, nach zehn Jahren gab er es nun auf. Ich sagte das ichden Motor nochma gerne ansehen wollte, er war einverstanden.
Ich war szu dieser Zeit in Berlin sodass 10 Tage vergingen. Der erneute Besuch verlief sehr freundschaftlich. Ich sah ihn mir nochmal an. Dann bat ich ihn mit mir vor die Tür zu gehen. Meine Harley stand vor der Tür, es war bereits Herbst, die Sonne ging langsam unter, mit T-Shirt konnte man jetzt nicht mehr darußen stehen. Er drehte sich eine Kippe, wir standen vor der Harley und redeten über sie. Ich nannte ihn ein Preis, ruhig sachlich, blieb er bei seiner Vorderung, ich bat ihm mir entgegenzukommen, in der mitte trafen wir uns, der Motor war an mich verkauft. Ich erzählte ihn das ich bereits ein Rahmen für diesen kaufte, für mich gäbe es nun kein Weg zurück mehr. Tags drauf bezahlte ich ihn und nahm den Motor mit, am selben Tag traf auch die Spedition mit den Rahmen ein, provisorisch hing ich den Motor rein und fühlte was daraus entstehen könnte. Eine Stunde sah ich mir diese Skulptur an, rollte Reifen ran, machte Fotos und gab mich Visionen hin. Abends warf ich eine Decke drüber, packte mein Zeug und ging schlafen. Am nächsten Morgen fuhr ich nach Berlin, ab jetzt mein neues zuhause, Würzburg war einmal.
Mir gefiel wie der Raimund sich um meine Belange kümmerte, auch wenn durch meine Anreise im Winter per Moped erahnen ließ das man an mir wenig verdienen kann. Er nahm sich Zeit, jeder blieb aber auf seinen Standpunkt, "ich gaube du hast dich da in einer Sache verrannt die ausweglos ist, ich finde gut was du machst, ich sage dir aber das wird teuer". Mir war das in diesem Moment relativ egal. Ich zog nach Berlin um eine Kunstschmiedeausbildung zu absolvieren. 10 Lehlinge und ein Ausbilder, schnell war klar wo ich da gelandet bin. Ausbeuten von billigen Arbeitskräften, solange ich mein Indian Motor nach der Arbeit schrauben konnte war ich damit einverstanden, was ich dann täglich tat. Pünktlich um hab fünf schmiss ich den Hammer weg und packte mein Motor aus. Alle anderen Lehrlinge schuffteten weiter für umme, somit war ich ein unmotivierter Mitarbeiter, der von einen full time no pay Praktikanten verdrängt wurde. 3 Monate dauerte diese Liasion. Somit kostete dieser Motor mir den Arbeitsplatz, indem ich mich jedoch eh nicht wohl gefühlt hätte, das der Aufbau jetzt noch unrentabel sei, was solls, dafür stecke ich jetzt schon zuweit drinnen.
Er zeigte mir seine Indian. Es war ein stark umgebauter Chopper, gänzlich untypisch und ein Mittelfinger an die Indian Szene. Ein Chief Motor in einem 101 Rahmen mit Scout Trapezgabel, gefext, geschweißt, gebogen, ohne Rücksicht auf Kuturgut. Genauso wie ich zog er aus Liebe zu den Motorrädern von Bayern nach Berlin. Genauso wie bei ihm liegen meine Wurzeln im Bannat des Rumäniens, wir sind uns da sehr ähnlich.
Er erwähnt das er sich überlegte an seinem chopper die Gabe zu verlängern, es aber aus Gründen des Aufwands lassen werde. Er habe es bereits einmal gemacht, dies sei aber Jahre her. So eine Gabel in verängerter Version habe ich noch zuhause, sagte ich ihn. Ich habe noch eine 741 Scout die ich zum Bobber umgebaut habe. Als ich diese kaufte war sie im Stil eines Choppers. Die lange Gabel habe ich gegen ein Originalteil ausgetauscht, daher habe ich diese noch übrig. "Ist die Rot?" fragte er, ich bejahte. "Hatte die eine Sissybar aus Edelstahl und einen breiten 15 Zoll Hinterreifen?" Ich konnte auch dies bejahen. "Mein Gott!" stieß er aus. Fasste sich mit beiden Händen an den Kopf und schwankte ein Schritt zurück. Mit einen lächen im Gesicht teilte er mir mit das dies seine erste Indian war. "Über dieses Motorrad könnte ich dir soviel erzählen. Erst vor wenigen Tagen fragte ich mich was eigentlich aus dieser geworden war." Vorgestern schraubte ich an dieser, ich wollte die Zylinderköpfe tauschen da das Kerzengewinde defekt ist, dabei stellte ich fest das die Köpfe ausgefräste Taschen besassen um Platz für einen erhöhten Kolbenhub zu schaffen. Nachdem Einbau der alten Köpfe fragte ich mich: "Mein Gott, wer hat dieses Motorrad boß aufgebaut? Der hat ja nichts ungerührt gelassen, alles ob technnisch oder optisch, nichts wurde vergessen, alle Achtung, was woh aus dem geworden ist?" Er erzählte weiter: "Mann, Mann das Motorrad habe ich in Rumänien gekauft." Auf den Boden blickend, mit leuchtenden Augen fing er an zu erzählen: "Mit meiner damaligen Freundin war ich auf meinem Z750 Paralleltwin unterwegs als plötzlich ein wahnsinniges Böllern zu hören war, kurz darauf schoß ein ungetüm von einem Motorrad an mir vorbei, es war eine Indian, wenn nicht diese dann eine andere muß ich haben. Ich kaufte dann die 741 die du hast und eine Chief in Rumänien. Beide schmuggelte ich dann über die Grenze. Dies war mitte der 80er, das Chauchescu Regime war noch an der Macht, Sozialismus. Ich packte die Motorräder zerlegt ins Heck eines Ford Kombis und schmiss eine Decke drüber. An der Rumänischen Grenze legte ich 200.-DM in den Pass und schob ihn den Grenzer rüber. Kurz drauf erschienen 2 Zöllner mit MGs und meinten das sie den starken Verdacht haben das ich etwas schmuggele. Ich öffnete den Kofferraum. Sie zogen die Decke beiseite und befahlen das ich den Schrott beiseite schieben solle. Ab diesen Moment wusste ich das dass ganze eine Nummer war um kein Verdacht des Betruges aufkommen zu lassen. Mir ging die Pumpe, sowas hat es in sich. Jahre später als das Chauschescu Regime gefallen war sprach mich der gleiche Grenzer nochmal an: "wir sind doch jetzt im Kapitallismus, für jedes Motorrad das ich ausführen wolle 200.-DM und die Sache mit den Zoll und Ausfuhrgenehmigungen könne ich mir sparen". Und gab mir seine Telefonnummer. Ich nahm das Angebot aber nie in Anspruch. Die 741 baute ich dann in Siegen auf. Von den Aufbau eines Choppers hatte ich noch keine Ahnung, Zubehörteile gab es auch noch kaum, sodass vieles in Eigenarbeit hergestellt werden musste. Hilfe bekamm ich durch einen Ortsansässigen Biker Clubs die Verständnis für mein Vorhaben fanden. 1986, kurz nach dem fertigstellen, musste ich sie dann verkaufen um meine Schwester aus Rumänien freizukaufen. 28000.- Dm musste ich hierfür auftreiben. Die 741 ging dann an eine Frau. Das ist das letzte was ich von dem Motorrad noch wusste."
Die Sache war zu unglaubwürdig als das wir uns darüber wundern konnten, erst später war klar was das doch für ein riesengroßer Zufall sei. Die Suche nach einer Blattfedergabe führte mich zu ihm, derjenige der aus Rumänien stammte, eine z750 2-Zylinder vor der Indian fuhr, dessen seine erste Indian meine war und für die ich meine Z750 2-Zylinder eintauschte, uns beide trieb die Leidenschaft zu den Motorrädern von Bayern nach Berlin, und mit den Wurzeln aus dem gleichen Land. Das Leben ist eine Reise, und wir beide verstanden es uns von diesem treiben zu lassen. Es gibt Zufälle die Berühren einen bis tief ins Herz.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, beide im Vorraum stehend, auf sein Chopper blickend. Gerne würde ich ihn bei dem Aufbau seiner Projekte unterstützen, gerne würde er sich da helfen lassen.
Ich war nie zufrieden mit meinen tun der 741 betreffend. Ich gestaltete sie nach meinen Wünschen um, verstand aber das mein Ergebnis wenn auch vom Stil mehr in die jetztige Zeit passte, nicht an die Qualität seines damaligen Aufbaues heranreichte. Aus seinen Chopper machte ich einen Bobber, ich gab mir mühe, gestaltete, musste aber jedesmal erneut feststellen das meine Arbeit ein Rückschritt zum vorherigen Zustand bedeutete. Von Monat zu Monat bereute ich es mehr den alten Zustand nicht einfach restauriert zu haben. Der Stil war out und ich ein Sklave der Mode. Blind die Schönheit eines Fahrzeuges ohne die Brille der aktuellen Mode wahrnehmen zu können die die Zeitschriften, die Treffen, die Freunde einen aufbürden. Ich bereue es zutiefst. Ein Kunstwerk weniger und der Raimund hat sein Herz dafür gegeben. Bitte seit mit meinen Kreationen respektvoller! Jedes Fahrzeug ist mit völliger Hingabe von mir gestaltet, auch wenn die Zeit es als nicht mehr "cool" abstempelt, respektiert sie. Ich habe meine Lehre daraus gezogen.
Wäre es nicht besser gewesen eine andere zu nehmen, eine die nicht mit Herzblut gestaltet wurde um ihr meinen Willen aufzuzwingen?
Erst die Zerstörung schafft Raum für was neues. Die Zeitungen sind voll von Zerstörten, es bedarf nicht eines weitern.
Einzig die Erkenntnis tröstet das ich das gleiche gemacht habe wie er, er nahm diese 741 und schuf sein Werk, genauso wie ich später, nur der Respekt fehlte bei mir.
Wir gingen wieder hoch in die Werkstatt. "Ich habe soviel zu tun das ich sogar schon die Kurbelwellen weg geben musste. Auch bei den anderen Projekten komme ich aus Zeitmangel nicht voran. Er formulierte diese Aussage so dass diese sich wie eine Bitte anhörten. Gerne hätte ich ihn da geholfen, ich wüsste aber nicht wie. Ich habe einen großen Respekt vor diesen unwiederbringlichen Relikten aus vergangenen Tagen. Jeder falsche Handgriff eine Zerstörung der Geschichte. Um Schaden zu begrenzen müsse man sehr gut wissen was man tut. Dies sagte ich ihn. "Du könntest mir bei diesen Projekt da hinten helfen. Das soll ein Chopper werden mit Sissybar, etc... Wäre schön wenn du dich daran beteiligst." Da bin ich nun, Job verloren, Frau weg, neue Umgebung, keine Perspektive und ein Angebot das wie ein Traum für mich klingt. Ruhig erklärte ich das ich nächste Woche einfach mal vorbeischaue und versuchen wolle mich nützlich zu machen, dann wird sich herausstellen ob wir miteinander können. Beide sind wir Exzentriker, der bloße Wille zusammenzuarbeiten wird da nicht reichen, sympathie war da, ein Anfang.
Samstag 13Uhr kam ich wieder. Kurzes, verlegenes rumstehen. "Sollen wir nun was machen? Ja, nur was?" Ein Kunde kam in Begleitung seines Vaters. gehobene Stellung, frisch abgeschlossene Lehre, mit den Wunsch sein lang gehegten Traum nun endich zu erfüllen. Seit 13 Jahren, so sagt er, gehe er nun mit den Gedanken Schwanger eine Indian zu haben."Schwanger" das Wort benutzt er sehr oft. Es wirkt als ob er es einmal bei irgendeinen Indian Fahrer auf einen Indian Treffen aufgeschnappt hat und nun glaubt es gehöre in diesen Kreis. Irgendwie wirkt dies fehlplatziert, ich halte mich mit meiner Meinung zurück und verfolge den Gesprächsverlauf. Er kommt gleich zur Sache. "Ich war auf dem Indian Treffen in Schottland, dort habe ich eine Chief gesehen und sofort gewusst, so eine soll es sein. Sie hatte große verkleidete Schutzbleche und war einfach traumhaft. Ich bin dort auch glleich in den Indian Cub beigertreten. Da ich vorübergehend ohne Anstellung bin, hätte ich Zeit beim Aufbau einer solchen Chief mitzuhelfen. Erfahrungen sammelte ich bereits auf einer alten MZ, an den Motor traue ich mich aber nicht ran, da wäre ich froh wenn du diesen Teil übernehmen würdest. Da verlasse ich mich voll auf dich." Was denkt der Raimund jetzt? Zu gerne hätte ich es gewusst. Der Kunde war sehr zurückhalltend, er konnte sich selbst und seine technischen Fähigkeiten einschätzen. Ich konnte mir den Gedanken aber nicht entziehen das dies ein weiterer Typ ist der eine Indian als Statussymbol benutzen wolle. Würde ich ihn fragen würde er dies ablehnen. Jeder Schrauber braucht Menschen die die Vision haben einen Oldtimer besitzen zu müssen zu ihren Glück. Voila!
Raimund schlägt ein Buch auf. "Indian" von Tod Raferty, der Klassiker. Beide gehen die Seiten durch auf denen diverse Restaurierte Indians abgebidet sind.
"So eine soll es sein" Der Kunde zeigt auf eine "Dickblech Chief" wie die verkleideten Indians inoffiziel auch genannt werden. Wie ich finde der bekannteste und unspektakulärste Typ der Marke, zeitgleich aber auch das Modell das unverkennbar für Indian steht. Raimund weiß wo so eine zu restaurieren steht. Über Geld wird nicht gesprochen. Raimund scheint sich seiner Sache sicher, er scheint zu wissen was er ihm zumuten kann und was nicht. Nach einer dreiviertelstunde ist der Kunde weg da er sich noch zwei weitere Indians des Modelles 101 ansehen möchte die aber optisch mit seiner ersehnten Chief nichts gemein haben. "Der zweite Kunde bereits dieses Jahr, das ist ein gutes Zeichen." Spricht der Raimund. "Ok, willst du wirklich diesen 600er Scout Motor aufbauen? Ich dachte wir bauen eeinen echten Racer auf." Er testet meine Entschlossenheit. Ich wäre einverstanden in meinen Rahmen einen Standard Scout Motor einzubauen und damit einen Racer aufzubauen. Den 600er 101 Motor will ich aber definitiv behalten und später aufbauen. Was win Kompromiss wäre an den beide Freude hätten. Fehlt nur ein geeigneter Standard Scout Motor, dieser wird sich aber schon auftreiben lassen. "Und wie soll das Motorrad aussehen?" Möchte der Raimund wissen. "Ein 30er Jahre Bahnrenner, 23"Felgen vorne und hinten mit schmalen 3.00 Zoll breiten Reifen, hoch, schlank, schnell, wenig Fahrzeug, viel Motor." Er nickt zufrieden. Wir gehen runter in die Halle, er zeigt mir diverse Projekte die er umsetzen wil. Wir tranken Bier und quatschten mit den jungs aus der angrenzenden Werkstatt. Arbeiterklasse, ich fühlte mich woh unter ihnen. Nach einiger Zeit fragte mich ein Mechaniker: "Sag mal, wer bist du überhaupt?" Und wandte sich zum Raimund um. "So wie es aussieht kennt ihr euch schon länger." Legte er noch nach. Die Antwort übernahm ich für den Raimund: "Ich habe seine erste Indian!" Wir unterjieten uns noch ein bisschen, dann zog ich mich zurück und ließ die beiden reden. Ich wurde traurig, nachdenklich, vielleicht aus Hunger. Das Angebot vom Raimund ihm bei der Restauration von Indians behilf lich zu sein versetzte mich in großer Freude. Der Gedanke das dies nur eine leere Blase sei bescherte mir Angst. Mein Charakter ist mir bewußt, kein Charakter der ein zusammenarbeiten vereinfacht. In diesen Moment konnte ich ihn nicht in die Augen sehen, immer wenn ich es versuchte zwangen mich meine Nerven wegzusehen. Er bemerkte dies. Ich begriff wie schwierig es ist wenn zwei exzentrische Menschen zusammenarbeiten wollen. Ich hasste mich für meinen Charakter, sehnte mich danach einfacher zu sein. Traurig. Ich sah den kurzen Traum beendet, noch bevor er überhaupt losging, wie so oft in meinen Leben. Ich wollte Heim. Im Geiste entschuldigte ich mich tausendmal, keiner bekam dies mit. "Bitte kämpfe mit mir!" Ich drehte mich zu den beiden um und sagte: "Ich fahre dann Heim was kochen." Die Geistige Vergawaltigung wurde unerträglich, flucht schien mir die beste Lösung zu sein. Raimund ging mit mir hoch, wo meine Sachen lagen. Ich wusste nicht was ich noch sagen sollte. Im Kopf ging lief das Kino weiter. "Ist schon gut, du musst dich nicht entschuldigen, ich weiß, es geht hat nicht, es wäre schön gewesen aber wir sind zu verschieden, wie es halt immer mir wiederfährt. Machs gut, wir sehen uns bestimmt einmal." Er sprach mit mir über zwei, drei geschäftliche Dinge. Die Atmosphäre wurde lockerer. Das Kopfkino beendet. Jetzt, unter vier Augen, wusste ich wieder das wir die gleichen verrückten Motorradfanatiker sind wie ich zu beginn annahm. Mir ging es schlagartig besser. Er begleitete mich noch bis zu Tür. "Bis in kürze." IAb diesen Zeitpunkt arbeitete ich dann für ihn. Aptraum ausgeträumt. Ich restaurierte Indians.
Freitag, 5. Februar 2010
2001 bavarian barn find
in the year of 2000. i visit a yamaha dealer who sales the new Bonneville in my work break.In the selling room it stand a green one, but he says he also had a black one in the garage that i will see.And that was the place where i found her. She stand in the corner with a thick shape of dust. At the headlamp glued an old paper and on it stands "Kundenfahrzeug" Customer bike, because in the past many came and ask to sell them. I get nearer and saw a real beauty under the dirt shape.I asked him to sell them, but he answered no way. It is the bike of an old friend, but he lost his driving license, twice times, because of drinking to much, some years ago between his wild Rocker days. Now he has a bar and two childs, but he has the dreaming to get them back to road sometimes, but the childs, the woman..........I asked the shop owner sometimes, at the end with a wine bottle to name me the owner.Ok, he says, his name is.......... and he had a bar, in a very little town, the name of the bar is..... try your luck.I took my girlfriend, at this time a russian girl, and drive to them.His women ask what i want from him, i sayed i only want to speak with her man. "He issn´t here, ty it tomorrow.I was at there. He came to our table, sit down, looked in our eyes and was quit. I took out a lettercover with three pics of the bike in it and gave it to him. He took it and put out the pics. For a short moment i could see a man who looks like that he saw a loosen child after many years."No i could sell it!"After three tries of begging, he says, give me a week and then i say finally no or yes.And i flew for holdiays to Moscow. Two long weeks in lost destination.After, i drove to the guy and ask him. He name me the price, it was no price to discuss, take it or leave it, he knows, i knows, and i accept it.Later he says, my russian girlfriend reminded him of a housewife he had in the past, a very good woman he says, the positive feelings of this gave him the decission that i will be the right guy for his old love, the Chopper.
Donnerstag, 4. Februar 2010
It ist an original old, maybe 30 years old build, and it has a registration, what is nearly inpossible to this time in Germany, i don´t know how, the builder made it but he made it.
I had the the name of the first owner, it stands in the old registration papers, but in the internet the surch has no succes. This summer i will drive to this town, he lived in the eighties, maybe one person in the house knows something about the crazy guy with the unusual motorcycle in the 70´s.
Z750 B Twin engine.
Metalflake
All parts are molded
Chromed and
engraved
It runs since 30 years and it function very well
A perfect build i would say.
The first pictures are at the barn where i found it.
Now i have it restored and drive many miles on it.
In this winter i pulled out the engine, twice time, to make the things that are needed.
Hope you are like the true story.
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